Dasselbe machen wie immer, nur eben etwas anders oder besser gesagt woanders, das empfehlen zwei Studenten der University of East Anglia (UEA) in Großbritannien und liefern dafür harte Fakten.
Denn die Spülung einer herkömmlichen Toilette zu betätigen, verbraucht zwölf Liter Wasser und kostet etwa drei Cent. Daher empfehlen Debs Torr und Chris Dobson, das kleine Geschäft am besten mit dem ersten Duschgang am Morgen zu kombinieren.
Eingespartes Wasser füllt 23 Schwimmbecken
“Das könnte einen phänomenalen Effekt haben”, sagt der 20-Jährige Chris Dobson. Würden allein die 15.000 Studierenden seiner Universität ihr stilles Örtchen hinter den Duschvorhang verlegen, könnten sie so viel Wasser einsparen, wie in 23 Olympische Schwimmbecken passe, so Dobson.
Gemäß dem Unternehmer-Motto „Think Big“ haben Dobson und Torr auch gleich berechnet, was eine Verhaltensänderung in den Badezimmern ganz Großbritanniens bedeuten würde: Sie kommen auf 864 Millionen Liter Wasser und 549 Millionen Euro, die die Briten einsparen würden.
Gerade in Regionen wie Kalifornien, die unter chronischem Wassermangel leiden, könnte dieses Konzept große Wirkung entfalten. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, haben Dobson und Torr daher die „Go with the Flow“-Kampagne auf Facebook gestartet. Wer sich unter dem Hashtag #gowiththeflow outet, die Dusche als Pissoir zu nutzen, dem winken sogar Geld-Gutscheine im Wert von umgerechnet 13 Euro.

Die Kampagnenseite “Go with the Flow” gibt Anregungen, wie man mit seinem Harndrang umgehen könnte. Grafik via i.imgur.com.
Gesundheitsrisiken bestehen nicht
Natürlich scharen die Duschpropheten nicht nur begeisterte Apostel um sich. Denn was ist eigentlich mit Hygiene? Doch auch solche Bedenken zerstreut Dobson.
Ihre Recherchen und die Beratungsgespräche mit einem Professor hätten ergeben, dass keine Gesundheitsrisiken bestünden, so lange man das Duschwasser fließen lasse. Denn Urin selbst ist steril. Allerdings ermutigen sie dazu, bei gemeinschaftlich genutzten Duschen, das Placet der anderen einzuholen.
Ihre “Go with the Flow-Initiative” ist Teil der ”Npower Future Leaders Challenge”, die Studenten inspirieren soll, Umweltinitiativen für ihren Campus zu entwickeln.
Warum man in der Dusche pinkeln sollte, erklärt auch dieses Youtube-Video:
Weiterlesen im Beitrag Großbritannien: Studenten wollen 864 Millionen Liter Wasser sparen