Startups, die nicht nur Geld machen, sondern gleichzeitig ein gesellschaftliches Problem lösen wollen, haben es nicht leicht. Für Investoren sind deren Wachstumsaussichten oft zu gering und die meisten Banken können nicht viel mit sozialem Unternehmertum anfangen.
Während sich in Ländern wie England eine breite Landschaft an Social Venture Fonds für Sozialunternehmer und grüne Startups etabliert hat, müssen idealistische Gründer in Deutschland wesentlich mehr Klinken putzen und nicht selten die Geldquelle „Familiy, Fools and Friends“ anzapfen. Und das, obwohl sie Aufgaben übernehmen, denen der Staat mit seinem überlasteten Wohlfahrtssystem nicht mehr nachkommen kann.
Die gute Nachricht: Es gibt eine Reihe von Preisen, Stipendien und Unterstützern, die in die Bresche springen und mit Anschubfinanzierung, Coaching und Netzwerken helfen. WiWo Green gibt einen Überblick, wo sich soziale und grüne Startups mit ihren Geschäftsideen bewerben können. In den nächsten Tagen werden wir in zwei weiteren Texten über Wettbewerbe und Stiftungen berichten, die grüne Startups fördern.
Geldgeber, Stipendien und Unterstützer
Tivola Ventures
Tivola Ventures konzentriert sich auf die Wachstumsfinanzierung digitaler Angebote mit sozialem oder gesellschaftlichem Bezug. Es geht um Themen wie Nachhaltigkeit, Bildung, Familie, Kinder, Gesundheit, neue Energien oder Umweltschutz. Aber auch innovative Ideen aus anderen Bereichen können unterstützt werden.
Social Venture Fund
Der Social Venture Fund investiert in Sozialunternehmen, die innovative Antworten auf drängende soziale oder ökologische Fragen liefern.
BonVenture
Mit dem Prinzip des sozial verantwortlichen Risikokapitals unterstützt der soziale Venture Capital Fonds Social Entrepreneurs.
Betterplace
Betterplace ist die größte Spenden- und Crowdfundingplattform Deutschlands. Wer selbst ein soziales Vorhaben hat, kann es dort einstellen und Spenden einsammeln.
GLS-Bank
Die Bank für ethisch ökologische Geldanlagen zur Finanzierung nachhaltiger Projekte und Unternehmen.
Ashoka
Ashoka fördert Social Entrepreneurs neben einem umfangreichen Angebot an Dienstleistungen und Finanzierungsformen durch Vermittlungsprogramme. Außerdem bietet Ashoka Sozialunternehmern finanzielle Untersützung in der Gründungsphase, indem diese ein monatliches “Gehalt” bekommen.
Die Tengelmann Social Ventures GmbH
Die Tengelmann Social Ventures GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, Social Businesses zu finanzieren und Social Entrepreneurs beratend zu unterstützen. Unter dem Leitgedanken „Social Impact First – Financial Impact Second“ investiert sie in junge Unternehmen, die einen „Social Impact“, also eine positive gesellschaftliche Wirkung generieren.
Social Impact Finance
Social Impact Finance unterstützt soziale Gründer bei der Erschließung neuer Finanzierungsmöglichkeiten für ihre sozial-innovativen Initiativen. Social Impact Finance steht für nachhaltige Projekte, die gesellschaftliche Wirkung erzielen.
FASE
Die Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship koordiniert und betreut ausgewählte Beteiligungs- und Finanzierungsprojekte im Bereich des Sozialunternehmertums im Auftrag von Ashoka. Hierfür identifizieren sie Investoren und Finanziers aus dem gesamten Spektrum von Privatinvestoren, Family Offices, Stiftungen, Sozialen Investoren, Banken, Öffentlicher Hand sowie Unternehmen.
Die Social Entrepreneurship Akademie (SEA)
Als Kompetenzzentrum der vier Münchner Hochschulen bietet die SEA ein umfassendes Ausbildungsangebot rund um das Thema gesellschaftliche Innovationen. Mit interaktiven Workshops und Zertifikatsprogrammen erreicht sie Studierende, Professionals, Sozialunternehmen, Stiftungen, Vereine, Verbände und Wirtschaftsunternehmen. Die SEA vergibt Stipendien für die Ausbildung.
Social Impact Start
Das Stipendium unterstützt Social Startups in der Anfangsphase ihrer sozial-innovativen Geschäftsideen. Ermöglicht durch den Sofwarekonzern SAP und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet Social Impact Start individuelles Coaching, professionelle Fachberatung zu Gründungsthemen im Bereich Social Entrepreneurship, Mentoring durch SAP Mitarbeiter, Co-Working-Spaces, Ansprache und Matching potentieller Finanzierungspartner, sowie fachliche Begleitung bei Stiftungs- und Fördermittelanträgen. Das Stipendium hat einen Gegenwert von 12.500 Euro.
Sustainable Business Angel-Programm
Bewerben können sich Unternehmen, die nicht länger als fünf Jahre bestehen und eine patentierbare Gründungsidee oder ein besonders innovatives Geschäftsmodell vorweisen können. Die Bewerber sollten ein großes Interesse an Corporate Social Responsibility mitbringen und sich in den zwölf Monaten des Programms regelmäßig Zeit für Beratungsgespräche nehmen. Die ausgewählten Unternehmen bekommen ein umfangreiches Betreuungsangebot.
WACKSTUM
WACKSTUM unterstützt Unternehmen, Gründer und Selbständige für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.
Gründertaxi
Gründertaxi holt Gründerteams dort ab, wo sie stehen. Es begleitet Startups von der ersten Minute an, unterstützt bei der Suche nach Co-Foundern, Investoren und Räumlichkeiten. Es gibt Hilfe bei Verträgen, der Unternehmensgründung und beim Coaching.
Startup4climate
Die von Borderstep Institut, ADT Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren sowie der EXIST-Gründerhochschule Universität Oldenburg initiierte Gründerinitiative StartUp4Climate setzt sich für die konsequente Ausrichtung der Gründungsförderung auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein und stärkt grüne Gründer bei der Einführung und Etablierung neuer Technologien und Dienstleistungen.
Das Investment Ready Program
richtet sich an Sozialunternehmer aus Mittel-und Osteuropa (CEE) und zielt darauf ab, Social Entrepreneurship durch den Aufbau von Kompetenz und durch Investitionen zu fördern.
ISSO|lab
Beim Institute for Social and Sustainable Economics in Koblenz entstehen soziale und ökologische Innovationen. Die Vermittlung von unternehmerischem Know-How, Coaching und Kreativitätstechniken unterstützt Gründer auf dem Weg in den Markt.
Social Startups.de
ist das Online-Magazin für Social Entrepreneurship und innovativ nachhaltige Geschäftsideen. Hier gibt es regelmäßig Infos über Sozialunternehmer und deren Themen.
Think Big
ist ein Jugendprogramm der Fundación Telefónica und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) gemeinsam mit O2. Es ermöglicht 14- bis 25-Jährigen, eigene soziale und digitale Ideen zu entwickeln und selbst in Projekten umzusetzen.
Impact HUBs
Impact Hubs sind die Bühne für innovative Startups. Für einen finanziellen Beitrag, können sie gemeinsam Büros nutzen und Workshops besuchen. HUBs wie in München, Berlin und Wien sind Teil eines globalen Netzwerks. Der erste Hub entstand 2005 in London. Inzwischen gibt es weltweit 40 solcher Gemeinschaftsräume, in denen sich die Szene auch zu Veranstaltungen trifft.
Für weitere, spannende Angebote, die noch nicht auf der Liste sind, senden Sie gern eine Email an aegauto@gmail.com
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